Was ist Spielsucht?

Übertreibung und exzessives Spielen kann zu einem Spielverhalten führen, das als problematisch bzw. pathologisch angesehen werden kann. Die Krankenkassen in Deutschland erkennen die Sucht – die Spielsucht – die daraus entstehen kann seit März 2001 offiziell als Krankheit an. Nach der wissenschaftlichen Definition ICD-10 besteht die Störung im häufig wiederholten episodenhaften Glücksspiel, das die Lebensführung der betroffenen Person beherrscht und zum Verfall der sozialen, beruflichen, materiellen und familiären Werte und Verpflichtungen führt.
(Def. aus ICD-10 + Grüsser/Albrecht 2007).

Diagnostische Kriterien für pathologisches Spielen nach DSM-IV *

Die Person

  1. ist stark eingenommen vom Glücksspiel (z.B. starkes Beschäftigtsein mit gedanklichem Nacherleben vergangener Spielerfahrungen, mit Verhindern oder Planen nächster Spielunternehmungen,Nachdenken über Wege, Geld zum Spielen zu beschaffen),
  2. muss mit immer höheren Einsätzen spielen, um die gewünschte Erregung zu erreichen,
  3. hat wiederholt erfolglose Versuche unternommen, das Spielen zu kontrollieren, einzuschränken oder aufzugeben,
  4. ist unruhig und gereizt beim Versuch, das Spielen einzuschränken oder aufzugeben,
  5. spielt, um Problemen zu entkommen oder um eine dysphorische Stimmung (z.B. Gefühle von Hilflosigkeit, Schuld, Angst, Depression) zu erleichtern,
  6. kehrt, nachdem sie beim Glücksspiel Geld verloren hat, oft am nächsten Tag zurück, um den Verlust auszugleichen (dem Verlust „hinterherjagen“),
  7. belügt Familienmitglieder, den Therapeuten oder andere, um das Ausmaß seiner Verstrickung in das Spielen zu vertuschen
  8. hat illegale Handlungen wie Fälschung, Betrug, Diebstahl oder Unterschlagung begangen,um das Spielen zu finanzieren,
  9. hat eine wichtige Beziehung, seinen Arbeitsplatz, Ausbildungs- oder Aufstiegschancen wegen des Spielens gefährdet oder verloren,
  10. verlässt sich darauf, dass andere ihr Geld bereitstellen, um die durch das Spielen verursachte hoffnungslose finanzielle Situation zu überwinden
  11. Häufig versuchen Familienmitglieder, Freunde, Freundinnen, Kollegen oder Kolleginnen zu helfen, indem sie Schulden bezahlen, Geld leihen und das Problem nach außen hin vertuschen.